Schweden/Sverige

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Schweden ist immer eine Reise wert, egal ob man wegen der Natur, der Geschichte oder den Eisenbahnen dorthin fährt. Wir haben ein Land mit vielen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten vorgefunden und nebenbei ein paar bemerkenswerte Museumseisenbahnen besucht.
Wir sind an der westlichen Küste Schwedens entlang gefahren und haben in Göteborg die Lisebergslinjen besucht. 
Zweimal 1068 km durch das norrländische Binnenland - unterwegs mit der Inlandsbanan.

Museiföreningen Stockholm-Roslagens Järnvägar

Upsala-Lenna Jernväg

Auf 891 mm (also drei schwedische Füße breit) ist die Lennakatten genannte Museumseisenbahn 33 Kilometer zwischen Uppsala Ö und Faringe durch aufregende Landschaften unterwegs. Es ist die älteste Strecke des einst umfangreichen Schmalspurbahnnetzes in Roslagen.

Aber Achtung! 
OBS! Flyttad Station!  
Es wird gebaut im Bahnknoten Uppsala und man findet die Lennakatze etwas schwerer! Bis 2011 ist die Station Uppsala Östra an die Ecke Strandbodgatan/Bergsbrunnagatan verlegt.

 
Triebwagengespann bestehend aus Rälsbussar YBo5p Nr. 809 und dem Rälsbussläp UBFo3yp Nr. 2109. 


 In Marielund vor dem Zug aus historischen Wagen die Lok 5 "THOR", gebaut 1909 für die Byvalla-Långshyttans Järnväg.

Östra Södermanlands Järnväg

Von Stockholm fuhren wir mit dem Dampfschiff "Mariefred" bis in die gleichnamige Gemeinde mit dem bekannten Schloß Gripsholm.

Beim Verlassen der Anlegestelle fuhr ein Zug der Museumseisenbahn am Kai vor. Bespannt war der Zug mit der Lok 8 - "EMSFORS". 

Wenn das keine Begrüßung für einen Besucher aus der Richard-Hartmann-Stadt ist! Schließlich stand die Wiege dieser kleinen Lok mit Achsfolge D im Jahr 1919 in der Sächsischen Maschinenfabrik (Fabriknummer 4290).

Die Museumseisenbahn betreibt u. a. auf einer ca. 4 km langen Strecke einen Zubringerverkehr von der "großen Bahn" (Bahnstation Läggesta, 40 min von Stockholm entfernt) nach Mariefred. Sie besitzt eine große Sammlung von 600mm Fahrzeugen der ehemals sieben und inzwischen stillgelegten schwedischen Eisenbahnen mit dieser Spurweite. 

Die meisten der 9 Dampfloks sind fahrbereit, neben der Hartmann-Lok haben wir die Lok 4 - "K M NELSSON", gebaut 1914 in Motala Verkstad, im Einsatz erlebt. 

Die älteste Museumseisenbahn Schwedens feiert 2009 ihren 50. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

Begonnen hatte alles 1959 in Södertälje, bevor 1966 der Umzug nach Mariefred stattfand. Zur Zeit wird der 7 km lange Normalspurteil (von Läggesta nach Taxinge) auf 600 mm umgespurt. Die Fertigstellung ist für 2010 geplant. Dann kann die kleine 1919 gebaute Hartmannlok Nr. 8 "EMSFORS" und ihre Schwestern aus Motala beide Streckenäste befahren. 

Smalspårsjärnvägen Hultsfred-Västervik

70 km mit bis zu 70 km/h schaukelnd durch die schöne Natur von Småland, kurvenreich durch dunkle Wälder, an kleinen und großen Seen vorbei, durch felsige Einschnitte und vorbei an kleinen Dörfern fahren wir mit dem schmalspurigen Triebwagen aus den 50-er Jahren auf der 1879 von der Hultsfred-Westerviks Jernvägsaktiebolag eröffneten Strecke. 

Das man heute wieder unter dem Motto "Smalspår & Skärgård" unterwegs sein kann ist den Enthusiasten der Tjustbygdens Järnvägsförening zu verdanken, denn eigentlich endete im August 1984 der Betrieb auf dieser Strecke. Schrittweise wurde die Strecke wiederbelebt, die gesamte Strecke von Hultsfred bis in den Schärengarten bei Västervik befährt der Zug wieder seit 2002. Auf den letzten 4 Kilometern (zwischen Jenny und Västervik) rollt er auf dem einzigen Dreischienengleis Schwedens.

Es gibt Pläne, die Bahn wieder über Åseda bis nach Växjö im Glasreich zu betreiben, das wären romantische 187 km auf 891 mm Spur...


gelb/orange mit gekröntem goldenen Flügelrad


auf dem Dreischienengleis am Bahnsteig von Västervik

Wir haben drei Museumseisenbahnen besucht. Schweden hat noch viel mehr Überraschungen für den Bahnliebhaber parat. Stockholm bietet zum Beispiel eine gute Mischung alter und moderner Straßenbahnen. 

Auf der 2,9 km langen Djurgårdslinie (Linie 7) zwischen Norrmalmstorg und Waldemarsudde verkehren nach 24 Jahren der Ruhe  seit 1991 wieder historische Straßenbahnen, im Juli 2006 wurde auf dieser Strecke aber auch ein moderner Straßenbahnzug aus Brüssel getestet. 


Auf dem südlichen Teil der Insel Lindigö verkehrt zwischen U-Bhf. Ropsten und  Gåshaga brygga die Linie 21, eine 9,2 km lange nostalgisch anmutende Vorortstraßenbahn.

*!!!*

Seit 2000 gibt es die moderne Tvärbanan, die seit 2002 Sickla udde  und Alvik verbindet. Auf dieser Querbahn (11,5 km) mit vielfältigen Anschlüssen an die Tunnelbana und den Pendeltåg haben wir auch den Straßenbahnfahrer erlebt, der trotz völlig entspannter Sitzhaltung jeden Knopf auf dem Bedienpult erreicht - mit seinem Stöckchen!

*!!!*

 

Inlandsbanan

Schweden ist aber nicht komplett, wenn man nicht die Inlandsbanan erwähnt. 

In Mora haben wir uns die Triebwagen dieser besonderen Bahn angeschaut und etwas sehnsüchtig dem im Gewitterregen über die Österdalälven-Brücke nach Norden fahrenden Zug nachgeschaut.

Einmal mitfahren? 

Na klar, alles eine Frage der Zeit und eines Chefs, der einen ausreichend langen Jahresurlaub genehmigt...

Vom 14. bis 20. Juni 2007 wurde gefeiert - Die Inlandsbahn wurde 100!

Genauer gesagt: Vor 100 Jahren begannen die Bauarbeiten auf dem Abschnitt Östersund - Ulriksfors.

Erst am 6. August 1937 war die gesamte 1288 km lange Strecke von Kristinehamn am Vänernsee nach Gällivare nördlich des Polarkreis quer durch das schwedische Binnenland durchgängig befahrbar.

Aber einen 70. Geburtstag muß man auch feiern!

Inlandsbanan

1068 km mit der Eisenbahn durch das norrländische Binnenland...

...es ist ein Erlebnis und das doppelt - "tur och retur"! Von Mora am Siljansee, bekannt durch den Wasalauf und das Wirken von Anders Zorn geht es in beliebig vielen Tagesetappen durch das dünnbesiedelte Norrland.


Kirchbootrennen auf dem Siljansee vor Saxviken


Skiläuferdenkmal vor dem Glockenturm von Mora
Bemerkenswert ist die abwechslungsreiche Natur mit Ausblicken auf die Bergketten im Westen, idyllische Waldseen, große Binnenseen, dunkle Fichtenwälder, Moore und Feuchtgebiete, wilde Schluchten, Rentierweiden, karge Landschaften, reißende Gebirgsflüsse, Flächen bedeckt mit Felsbrocken.

Es geht über den Polarkreis hinaus ins Land der Mitternachtssonne nach Gällivare am Fuß des Dundret. Gällivare ist ein Verkehrsknoten an der Erzbahn Luleå-Gällivare-Kiruna-Narvik und gleichzeitig ein Zentrum des Eisenerz- und Kupfererzabbaus.


Bahnhof Gällivare in den späten Abendstunden


Aitik, größter schwedischer Tagebau (Kupfererz)

 

Spårvägssällskapet RINGLINIEN

Göteborg

största spårvägsstad i Sveriges

 

Es ist eine umfangreiche Sammlung von Fahrzeugen die der "Straßenbahnverein Ringlinien" betreut. Aber die Oldtimerfahrzeuge stehen nicht nur in der alten 1930 gebauten Wagenhalle "Gårda", einige von ihnen sind im Sommer zwischen Liseberg (St. Sigfrids Plan) und Centralstationen unterwegs und entführen uns in alte Zeiten. 

Lisebergslinjen - so heißt das rollende Straßenbahnmuseum in Göteborg, der ältesten Straßenbahnstadt in Schweden. Zwischen den modernen Straßenbahnen des öffentlichen Verkehrs rollen immer wieder nostalgische Wagen durch die Stadt.


Triebwagen 208, Baujahr 1928 (ASEA) auf der Östra Hamng kurz vor der Haltestelle Brunnsparken. Diese Wagen waren früher auf der Långedragslinjen "9" unterwegs. Für diese Überlandlinie waren die Wagenkästen breiter und die Wagen verfügten über Druckluftbremsen.

Triebwagen 133, Baujahr 1920 (ASEA) an der Haltestelle Centralstationen am Drottningtorget. Dieses Fahrzeug war bis Ende der fünfziger Jahre typisch für den innerstädtischen Verkehr in Göteborg. Wie oben zu sehen ist: Längssitzbänke im Wagen und ein Stehplatz für den Fahrer.

Der "Dagen H", also der 3. September 1967, brachte mit der Umstellung auf Rechtsverkehr das Aus für viele Straßenbahnbetriebe in Schweden. Nicht so in Göteborg. Allerdings gibt es durch die weitere Nutzung der ursprünglich für den Linksverkehr gebauten Fahrzeuge viele Besonderheiten.


Straßenbahnzug vom Typ "Mustang", Baujahr 1950 (Hägglund), 1967 umgebaut auf Rechtsverkehr.

Ich konnte diese Fahrzeuge und einige andere in den Gårdahallen fotografieren, Fahrer und Schaffner des abends einrückenden Wagens haben mich mitgenommen und während einer kleinen privaten Führung mir einige sehr interessante Fahrzeuge gezeigt.

 Der Beiwagen 423 "Mustang" wurde einfach gedreht, der Eingang und der dort befindliche Schaffnerplatz sind jetzt vorn  und nicht mehr hinten wie beim Triebwagen.

Das Schild, das die Fahrgäste zum Durchtreten nach hinten auffordert, trägt den Text: "Bitte weiter vorwärts im Wagen". 

Triebwagen 15, Baujahr 1902 (ASEA), mit offenen Plattformen, 8,08 m lang, hat große Ähnlichkeit mit dem Chemnitzer 169-er von 1920. 

Und der Fahrradfahrer zwischen den Straßenbahnen an der Haltestelle Brunnsparken erinnert mich auch an so manchen "wagemutigen" sächsischen Pedalritter...

 

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  freeze letzte Änderung: 05.09.2011 28.12.23